Es war wirklich so, – eine Mutter hat mich ziemlich verzweifelt angerufen und sie meinte, ich solle alles tun, dass der Villacher Fasching trotzdem stattfinden solle. Ich antwortete: "Ich bin ja nicht der Präsident, ich bin ja in keinster Weise für den Villacher Fasching zuständig."

Sie aber meinte, ich wäre der richtige, der sie verstünde, der es machen könnte, der es wenigstens versuchen sollte.

Ja, was denn?

Ja, warum denn?

Die Absage bestätige den Attentäter. Die Absage zeige die unglaubliche öffentliche Wirkung von diesem Attentat. Die Absage würde möglicherweise auch noch andere ermutigen, ihre Wahnsinnsfantasien in die Tat umzusetzen. Leute mit solchen Fantasien könnten im Villacher Attentäter ein Vorbild sehen.

Na sowieso ist klar, dass ich da nix machen kann. Aber in einem Punkt hat diese Mutter sicher recht. Die Medien heizen das Thema auf, pushen ihre Reichweiten, Reflexion findet keine statt. Es ist aber nicht gut, wenn Reflexion nur mehr eine Privatangelegenheit ist. Von Buddha gibt s diesen schönen Satz: "Zwei Bedingungen liegen der rechten Erkenntnis zugrunde: die Stimme eines anderen und tiefes Nachdenken."

Recht hat er, der Buddha.

Das meint im Ernst Dein/Euer Heini Staudinger

Bundesländer: Österreich, Kärnten Kategorien: Unsitten, Kultur