Es freut mich (Heini) sehr, dass unser NL mitgeholfen hat, dass Emilia Zoe nicht übersiedeln musste. Unglaublich, dass ihre Mutter - dank Crowdfunding - die Wohnung kaufen konnte. Übrigens, - diese Art von Crowdfunding ist erst seit unserem Konflikt mit der Finanzmarktaufsicht legal. Wunderbar. Der mündige Bürger duldet keine Bevormundung vom Staat.

Die Mutter von Emilia schreibt im letzten Newsletter Folgendes:

Liebe alle,

hier kommt ein kleiner Zwischendurch-Gruß aus Wien an euch alle.

Emilia ist gerade für kurze Zeit im stationären Kinderpalliativzentrum "fridolina" untergebracht. Die Wohnung wird optimiert und wir sind dafür diese Woche ausgezogen. Nach einer intensiven Zeit, einem weiteren gescheiterten Medikamentenversuch, ein paar Sorgen im Schulalltag, komme ich nun endlich dazu, euch kurz zu schreiben.

Oft denke ich an euch. Auch wenn ich nun aktuell die Eigentümerin dieser Wohnung bin, so fühlt es sich mehr wie ein Gemeinschaftsprojekt an, wie eine zeitlich begrenzte, kollektive sehr große Sache für mein kleines, erschöpftes Mädchen. Vor einigen Wochen war uns wieder eine liebe Ärztin von MOMO, dem mobilen Kinderpalliativteam, besuchen. Ich habe ihr von unserer Wohnungs-Aktion erzählt und sie war sofort mitglücklich und dankbar über unseren gemeinsamen Erfolg.

Sie war so angesteckt von unserem Erfolg, dass dieser gefühlt auch zu ihrem Erfolg wurde. Sie verließ uns mit dem Satz: "Oh das muss ich unbedingt weitererzählen, solche schönen Geschichten brauchen wir alle - sie geben Zuversicht."

Diese wunderbare Ärztin begleitet uns seit fast 10 Jahren und wir schaffen es in all den vielen Sorgen und Tränen immer auch das Schöne, das Lebendige zu finden.

Einen Tag später hat mir unsere MOMO-Ärztin diesen Text geschickt, Diesen will ich nun endlich mit euch teilen:

In der Nähe von Chiang Mai einer alten Königsstadt im Norden Thailands, steht auf einem etwa"1200 m hohen Berg ein Tempel aus dem 14. Jahrhundert (Wat Phra That). „Bis 1934 führte lediglich ein enger und steiler Weg auf diesen Berg, und man brauchte für den Aufstieg mindestens fünf Stunden. Eines Tages verkündete der Mönch Kruba Srivichai, ein hoch angesehener und respektierter alter Mann, er werde eine Straße auf den Berg bauen, und diese Straße werde in 172 Tagen fertiggestellt sein. Natürlich war das vollkommen unmöglich. Wie konnte irgendjemand, und noch dazu ein alter Mann ohne Maschinen, Werkzeuge und Geld, sich einbilden, eine Straße durch den Wald und den Fels zu bahnen, und das auch noch in weniger als einem halben Jahr? Aber, ohne Rücksicht darauf, daß die Leute sein Projekt für undurchführbar erklärten, begann er am 9. November 1934 mit der Arbeit am Fuße des Berges. Seine außerordentliche Zuversicht brachte zwanzig Personen dazu, ihm mit ihren einfachen landwirtschaftlichen Geräten bei der Arbeit zu helfen. Am Ende des Tages hatten sie nicht viel geschafft, und die Situation schien hoffnungslos. Aber Kruba ließ nicht zu, daß seine Gefolgsleute verzweifelten. Sein unerschütterliches Vertrauen sorgte dafür, daß sie voller Enthusiasmus weiterarbeiteten. Als diese merkwürdige Geschichte sich verbreitete, passierte etwas Bemerkenswertes: Es kamen Leute. Sie kamen aus Chiang Mai und den umgebenden Dörfern, ja auch aus weit entfernten Gegenden. Zwischen 3 000 und 4 000 Menschen kamen jeden Tag an, um Kruba zu helfen. Diejenigen, die nicht mitarbeiten konnten, bereiteten Essen und Trinken. Schließlich mußte Kruba die Arbeit rationieren. Jedes Dorf durfte nur noch fünf Meter Straße bauen, damit jedes zum Bau beitragen konnte. Ganz so, wie er vorausgesagt hatte, wurde die Straße in 172 Tage fertiggestellt - von Freiwilligen, die ihre bloßen Hände und einfache landwirtschaftliche Gerätschaften nutzten. Sie ist 11 Kilometer lang und mußte kürzlich erweitert werden, damit sie von Bussen benutzt werden kann.“ (Duncan 1976, S. 314)


Der Text steht im Buch "Die Kunst nichts zu lernen." Möglicherweise ist unser Vorhaben gelungen, weil wir uns auf das Unerwartete, das Überraschende des Lebens eingelassen haben, auf das, was viele Menschen nicht für möglich hielten. Alle haben - dort wo jede und jeder gerade war - einfach angefangen. Durch all dieses Anfangen haben wir etwas Ungewöhnliches geschafft.

Bundesländer: Österreich Kategorien: Kultur, Philosophie