Als Peter uns sein Steinzeit-Werkzeug präsentiert hat, war die Begeisterung groß, und zwar gleich so groß, dass wir euch im Sommer 2025 eine ganze Woche im Zeichen des Steinzeit-Handwerks anbieten.

Ihr könnt diese Themen-Tage einzeln buchen oder auch in Kombination, ganz wie es auch beliebt.

Prinzipiell ist der Kurs für Interessierte aller Altersgruppen offen. Da es mitunter sehr fordernde handwerkliche Tätigkeiten sind, empfehlen wir ein Mindestalter von 12 Jahren.

Pro Workshop beträgt der Kursbeitrag € 90,-

Tag 1 (Dienstag): Nähmaterial (Sehnenfasern, Rohhautstreifen, Lindenrindenbast, Brennnesselfasern etc.) Herstellung einer Nadel aus Knochen bzw. aus einer Geweihsprosse.

Ziel am Ende des Tags: Eine (mehrere) Knochennadeln sowie mehrere Meter Nähmaterial unterschiedlicher Quellen. Wenn noch Zeit übrig ist, Anfertigung einer Nadeldose aus Birkenrinde, Knochen oder Geweih (Vorbild Saami)

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Tag 2 (Mittwoch): Von der HAUT zur ROHHAUT und weiter zum LEDER. Arten und Praxis des Gerbens mit Naturstoffen.

Ziel am Ende des Tags: Ein Stück selbst gegerbtes Leder, aus dem ein kleiner Beutel (Nähbeutel?) genäht wird. Im Idealfall mittels der am Vortag hergestellten Nähutensilien.

Alternative: Herstellung einer Bogensehne aus Rohhaut.

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Tag 3 (Donnerstag): Gefäße aus Birkenrinde. Unterschiedliche Modelle nach historischen Vorlagen (Neolithikum, First Nations, traditionell Russisch etc.) Auf Wunsch auch eine geflochtene Messerscheide aus Birkenrinde.

Ziel am Ende des Tags: Ein selbst gefertigtes Behältnis aus Birkenrinde. Genäht mit gespaltenen Fichtenwurzeln. Auf Wunsch auch Verzierung/Dekoration möglich. Oder/auch eine Messerscheide aus geflochtenen Birkenrindenstreifen. Messer kann ich auf Wunsch zur Verfügung stellen.

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Tag 4 (Freitag): Herstellung eines ‚Nichts‘, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir bohren/picken ein Loch in einen Stein. Entweder als Amulett oder als Schwungstein für einen Drillbohrer. Auf Wunsch auch die Möglichkeit den Stein in eine andere (runde) Form zu bringen. Dazu Hilfsmittel: Sandsteinplatte, Sand, Wasser – Ausdauer! Meditatives Arbeiten.

Ziel am Ende des Tags: Ein tragbares Amulett oder ein einfaches Bohrwerk-zeug bzw. Feuerbohrer.

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Tag 5 (Samstag): Inuit-Steindolch. Nach historischem Vorbild wird aus einem Stein (Serpentinit, Schieferplatte o.ä,) eine Dolchklinge gefertigt. (Sandsteinplatte, Sand, Wasser) Dazu Knochen-, Geweih- oder Holzgriff sowie Lederscheide oder Holzscheide, genäht mit Naturmaterialien. Zeitintensiv!

Ziel am Ende des Tags: Ein nach historischem Vorbild gefertigter Stein-Dolch der Inuit.

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Tag 6 (Sonntag): Herstellung eines kompletten und schussfähigen Pfeiles mit Feuer-stein-, Knochen- oder Holzspitze. Bearbeitung von Feuerstein, Knochen, Arbeiten mit natürlichen Klebstoffen (Birkenrindenpech, Harz/Ruß/Wachs, Knochen-, Haut- oder Fischblasenleim), Sehnenfäden zur Wicklung von Federn und Spitze, Schafttapering etc.

Ziel am Ende des Tags: Ein (mehrere?) Pfeil(e), komplett selbst gefertigt, individualisiert (Größe, Stärke, Verwendung) und schussfähig.

Materialkosten sind nicht im Kursbeitrag enthalten und werden mit Peter nach Verbrauch abgerechnet (ca. € 25,00).

Wir freuen uns auf euch und auf ein Handwerk der ganz besonderen Art!!!


Kursleitung

Peter über sich: Ich bin Pedro VOXX (aka Peter Vohryzka) , Philantroph und 'Neugieriger' aus Überzeugung. Ich suche die Menschen. Ich möchte sie (besser) verstehen! Auf der Suche nach der Definition und den Ursprüngen des Menschseins führte mich mein Weg über die Leuchttürme der Philosophie, der Soziologie und der Anthropologie schließlich auf das weite Meer des Handwerks. Was einen Menschen ausmacht, ist oft, was ein Mensch macht. Also auch das, was er herstellt! Die ältesten Werkzeuge sind mehr als 2 Millionen Jahre alt, der älteste Schmuck erfreute unsere Vorfahren bereits vor 175.000 Jahren. Wir alle tragen deren Erbe in uns, mit uns, es macht den Großteil unserer heutigen (Um-)Welt aus. Jedes mittlerweile essentiell gewordene Smartphone, jede Super-KI der Zukunft, jeder noch so hoch entwickelte Weltraumsatellit findet seinen Ursprung in einem scharfen Stein oder einem spitzen Stock. Unsere Egozän-Bubble sollte uns unsere Wurzeln nicht vergessen lassen. Demut sollte über Arroganz gereiht sein. Wenn ich mit primitiven (nicht einfachen!) Techniken Werkzeuge, Waffen oder Kunst unserer Vorfahren nachbaue, fühle ich mich auf ganz besondere, auf zauberhafte Weise ihnen verbunden. Klopfe ich meditativ einen Stein, schließe dabei meine Augen und gleite in der Zeit zurück, dann ziehen vor mir riesige Rentierherden vorüber, ich rieche förmlich den Duft von frisch gegerbten Leder, schmecke das Birkenrindenpech zwischen meinen Zähnen und spüre das weiche Moos in meinen Schuhen. Meine Fingerkuppen sind rau von der Birkenrinde, aus der ich Geföße fertige, meine Zunde schmeckt noch die Fichtenwurzeln, mit denen ich die Körbchen nähe. Neben mir klopft ein Meister seines Faches kunstvolle Feuersteinklingen, von Ferne höre ich das Jubelgeschrei der Kinder, sie haben einen Fisch gefangen. Das Feuer wärmt mir den Rücken, der Himmel über mir ist weit und mein Blick gleitet in die Unendlichkeit der Zeit...

Komm mit! Lass uns gemeinsam auf Zeitreise gehen! Nicht mit einem Buch auf der Couch, nicht mit einer Geschichts-Doku aus dem Netz. Ich spreche von echter Haptik. Vom Er-Leben! Von Blasen auf den Händen, von Misserfolgen, von Freude und letzten Endes von Stolz. Und von Demut. Ich freue mich auf dich!