Körpertheater beginnt beim eigenen Körper. Im Körpertheater kann man sowohl aus sich heraus sein als auch zu sich selbst kommen. In diesem Spannungsfeld bewegt es sich. Körpertheater geht über das künstlerische theatrale hinaus. Es ist ein Experiment mit einer spontanen poetischen Körpersprache die sich frei entwickelt. Im Mittelpunkt steht das Freispielen, Experimente zur Körperwahrnehmung, Spiel mit Körper und Raum, Vorstellungskraft, Ausdruckskraft der Gesten, Improvisation, freie Flow-Improvisation und Bewegungsdynamik – um ein sinnlich spannendes Ganzkörpererlebnis zu schaffen.


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Erfahrungen:

Was du beim Körpertheater bei jedem Improvisationstheater lernst, ist auf Angebote zu reagieren. Du musst dir nicht ständig etwas einfallen lassen, es genügt, ein Angebot aufzugreifen, es weiterzuführen oder abzuwandeln, es zu beantworten oder zu wiederholen, bis sich durch kleinste Veränderungen etwas Neues ergibt. Das ist auch die Urform des Dialogs. Körpertheater wird immer dann langweilig, wenn Monologe aufgeführt werden, wenn das unsichtbare Band, das alle miteinander verbindet, reißt.

Kontakte:

Es sind Improvisationen, die sich hauptsächlich um die Elemente gehen, stehen, liegen, sitzen aufbauen. So entwickelt man das elementare Vokabular des Theaters wie des Tanzes.

Immer wieder kommt es zu Kontakt und zum Lösen von Kontakt, zu Verschmelzung und Trennung. Das geht vielleicht sogar dem Verdauen und dem Sich-Fortpflanzen, diesen Elementarvorgängen des Lebendigen voraus, denn für beide muss man Kontakte herstellen, Kontaktschranken überwinden. Vereinigung und Trennung, die Keimzelle aller Erzählungen, die Keimzelle von allem überhaupt.

Rückkopplung:

Wozu aber das, was wir sowieso ständig machen, inszenieren? Es scheint mir eine Rückkopplungsschleife zu sein. Bewusstes Leben reguliert sich über solche Rückkopplungsschleifen im Gegensatz zu unbewussten Leben, das sich über Instinkte, Prägungen und elementare Lernerfahrungen reguliert.

Das Körpertheater ein Prozess der Auslegung, Entfaltung, Erforschung, in- Szene-Setzung der Körperlichkeit. Körper sein, Schwere und Leichtigkeit spüren, Raum erkunden, Kontakt herstellen und Lösen, halten und gehalten werden, den Körper spüren, den eigenen und den anderen (fremden, vertrauten) Körper, seine Kraft, Spannung, Müdigkeit.

Induktion/Spiegel:

Ulrich Gottlieb sagt: Wenn ihr es spürt, spüren es die Zuschauer auch. Hier kommen Übertragungskräfte ins Spiel, Spiegelphänomene und Aktivierungen durch bloßes Zuschauen. Stufenbau des Erlebens: Sensomotorische Empfindungen, emotionale Reaktionen, kognitive Prozesse.

Willkommen in der magischen Welt des Theaters!


Kursleitung

Ulrich Gottlieb, multidisziplinärer Künstler, 1964 in Deutschland geboren, lebt in Wien und Bangkok. Beschäftigt sich mit diversen Kunstformen wie Körpertheater, Malerei. Ausgebildeter Taiji Quan-Lehrer. Arbeitet in Kunst und Bildung in Europa und Asien. Performances, Workshops, Vorträge und Ausstellungen.

Beginn mit Straßentheater und Pantomime.
Training in Qi Gong und Taiji Quan

Entwicklung des Körpertheaters mit ganzheitlichem Ansatz über den künstlerischen Aspekt hinaus.

http://loop-art.eu