In einem Garten ging die Welt verloren, in einem Garten ward die Welt erlöst. (Blaise Pascal)

Wer das Glück hat, Tristan einen Tag lang in seinem Garten zu begleiten (oder mehrere Tage von April bis Oktober) kann nur staunen … über die Natur … über Mutter Erde … alles hat sie sorgfältig mitbedacht. Tristan versteht Mutter Erde wie kein anderer. In seinem Garten – da ist das Wunder zu Hause. Und das will er euch zeigen.

Alles wächst. Nein, das ist zu wenig. – Wächst ist viel zu schwach – in seinem Garten feiert die Natur ein Fest. In Tristans Garten feiern die Pflanzen, die Regenwürmer, die Mikroorganismen und Himmel und Erde ein richtiges Fest! Und ihr, ihr dürft mitfeiern!

Vier(!) Mal im Jahr wird am Wachtberg angebaut. Bearbeitet und geerntet wird dauernd. Sein Gemüse schmeckt anders. Er achtet auf das Saatgut, auf die Ansaat, er füttert den Boden. "Wenn die Leute ihren eigenen Garten machen wollen, sollen sie hier Unterstützung bekommen", sagt Tristan.

Inspiriert von vielen verschiedenen Orten, Menschen und Praktiken die von no-dig Market Gardening auf lebendigem Boden bis hin zu biodynamischer Landwirtschaft, Permakultur Design, regenerativer Landwirtschaft, Agroforestry, Low input tool design, Lean Management und vieles mehr reichen, setzt er sich mit Leidenschaft für die Schaffung eines blühenden Ökosystems voller Artenvielfalt ein.

"Wir am Wachtberg lieben es, Gemüse in lebendigen Böden anzubauen, die einem durch ihren einzigartigen Geschmack jede Mahlzeit versüßen, und uns von der Natur inspirieren und verzaubern zu lassen. Daher bauen wir neben Gemüse auch Faserpflanzen, Färbepflanzen, Heilkräuter, Blumen, Obstbäume, Nussbäume und Pilze an, selektieren, züchten und vermehren unterschiedlichste Sorten und produzieren eigene Jungpflanzen (jährlich findet ein großer Jungpflanzenmarkt und Fest im April und Mai bei uns statt). Darüber hinaus arbeiten wir mit dem DalaSeeds Projekt an der Gründung einer agrarökologischen Landwirtschafts- und Saatgutakademie in Mali. Es gibt viele Gründe, um uns zu besuchen und mit Tristan durch die Gartensaison zu gehen."

Jeder hat in seinem Garten seine "Probleme" - gemeinsam finden wir sinnvolle Lösungen um einen vitalen und geschmackvollen Garten - ein Hochbeet - einen Balkon zu schaffen. Gesunder Boden für gesunde Pflanzen und Menschen.

Gerne kannst du dein Wissen am Sonntag noch im Coaching Abo vertiefen.

Bitte Arbeitskleidung, Handschuhe, Regenschutz, Gartenschere mitbringen und 1 l Erde aus eurem Garten in einem Topf mit Deckel.

Tristans Paradies ist etwa eine Stunde von Schrems entfernt: Am Wachtberg 78, 3571 Gars/Thunau am Kamp. Anreisebeschreibung unter biosain.at/


April - Samen und Erde.

Gut die Gemüsesaison starten.

Bodenvorbereitung- Boden erwärmen und aktivieren- Saisonverfrühung.

Die erste Pflanzensätze der Saison (Blattgemüse), gesunde Jungpflanzen für den Sommer- Paradeiser, Paprika, Melanzani und co.

Jungpflanzenproduktion- was, wann und - wie. Säen, Pikieren und Direktsaaten.

Mai - Pflanzenvitalität stärken, richtige Abstände wählen, Pflanz und Saat- Rythmus

Gut in den Sommer starten.

Das Immunsystem der Pflanzen und ihre Vitalität stärken und Bodenleben aktivieren.

Pflanzenstärkung mit Jauchen, Extrakten und Tees. Bodenaufbau, Permanentbeete, Pflanzabstände. Kompost anlegen. Beikraut- Regulierung und Mulch- Techniken je nach Jahreszeit.

Vorbereitung und Führung des Sommergemüses.

Juli - Herbst und Winter vorbereiten und den Sommer genießen.

Der zweite Frühling- Saaten und Vorbereitung für die Herbst und Wintersätze- was kann noch alles für den Herbst und Winter gesät und gepflanzt werden.

Pflanzengesundheit fördern und verlängern. Richtige Erntetechniken für eine lange Ernte und gesunde Pflanzen. Sommergemüse - Pflege und Verkostung.

September - Was wir im Winter und der nächsten Saison gerne essen wollen

Die eigenen Sorten züchten und selektieren – Einführung in die Samengewinnung und Züchtung- Samenreinigung, Selektion standortangepasster Sorten, Kriterien der Selektion gut wählen (Geschmack, Vitalität...), den richtigen Zeitpunkt für die Samenreife erkennen…

Saisonverlängerung Wintergemüse pflanzen im geschützten Anbau (Minitunnel, Gewächshaus…)

Oktober - Kompost und Überwinterung

Herbstliche und winterliche Fülle.

Boden und Pflanzen einwintern- bodenschützende Wintervorbereitungen. Winterkulturen- grün über den Winter. Kompost
Wintervorbereitung - Welche Pflege vor dem ersten Schnee und Frost für Boden und Pflanzen. Welche Kulturen bleiben am Feld und wie.

Wie kann ich meine Produktionsfläche vergrößern, ohne meinen Boden durcheinander zu bringen. Strategien und Vorbereitung für die nächste Saison.


Kursleitung

Wir, Tristan Toé, Jahwezi Graf, die Familie, sowie viele liebe Freund*innen, Freiwillige, Praktikant*innen und nicht zu vergessen all die aktiven Kompostwürmer, Pilze, Bakterien wie auch andere Nützlinge arbeiten gemeinsam im biologischen Gemüsebau am Wachtberg.

Bereits seit 2011 betreiben wir biologischen und vorwiegend händischen Gemüsebau und versorgen zirka 70 Haushalte mit gesundem, hochwertigem und vielfältigem Gemüse. Das zu ermöglichen bedarf eines gesunden und intakten Umfeldes und Ökosystems. Deshalb setzten wir seit Beginn unsere Schwerpunkte auf gesunde Böden, Vielfalt und vitales, samenfestes Gemüse das wir auch weitervermehren.

Tristan Toé hat ein unglaubliches Pflanzenwissen von Afrika mitgebracht. Für ihn sind alle Pflanzen Lebewesen. Sein Gemüse schmeckt anders. Er achtet auf das Saatgut, auf die Ansaat, er füttert den Boden, und Kartoffel setzt er ganz anders als wir - er legt sie in Hohlräume, nicht in den Boden. Die brauchen auch Luft, sagt er.

Tristan kümmert sich  um Tausende Pflanzen und ihre zwei Töchter, die mittlerweile der wichtigste Qualitätsmesser für Toés Gemüse sind: "Schmeckt es den Kindern, ist es gut. Schmeckt es ihnen nicht, gibt es im nächsten Jahr andere Sorten." Oft spricht Toé von seinem Gemüse fast so zärtlich wie von seinen Kindern: Das schlimmste Vergehen an beiden sei es, meint er, sie durch zu viel Hingabe zu verziehen. Sie nicht liebevoll vorzubereiten auf Durststrecken, die zwangsläufig kommen.

Als Tristan  das erste Mal Ackerfurchen in den kargen Boden am Wachtberg zog und die Erde in harten Krümeln unter seinen Fingern bröselte, hätte ihn aber beinahe der Mut verlassen: "Der denkbar schlechteste Boden. Supertrocken, superseicht. Er speichert kein Wasser, der einzige Brunnen liegt 96 Meter tief, und die Humusschicht ist dünner als in einem Blumentopf." Aber weil es das einzige Land war, das er hatte, kniete sich Tristan Toé hin, schaufelte Erde und setzte widerstandsfähige Stecklinge hinein.

Tristan hat einen völlig anderen Umgang mit den Pflanzen. Pflanzen sind Lebewesen, die Respekt verdienen und verlangen. Drum darf auch nicht jede/jeder anpflanzen. Es geht um den Respekt ...

und wie die Pflanze den Respekt erwidert ... das schmeckt man ... davon ist Georg Bacher überzeugt ... nicht nur überzeugt – er hat es in monatelanger Mitarbeit miterlebt.