Im April 1967 wurde Ali der Titel aberkannt, nachdem er sich geweigert hatte, den Wehrdienst anzutreten. Als ausschlaggebend für seine Entscheidung nannte er zum einen seinen Glauben, sprach aber zum anderen auch die Frage der fehlenden Gleichberechtigung der Afroamerikaner an („Nein, ich werde nicht 10.000 Meilen von zu Hause entfernt helfen, eine andere arme Nation zu ermorden und niederzubrennen, nur um die Vorherrschaft weißer Sklavenherren über die dunkleren Völker der Welt sichern zu helfen.“). Mit dem bekannten Zitat „Kein Vietcong nannte mich jemals Nigger“ nahm er eine Redewendung des Studentenführers und Bürgerrechtlers Stokely Carmichael auf. Ali wurde wegen Wehrdienstverweigerung zu fünf Jahren Gefängnis und 10.000 US-Dollar Strafe verurteilt, blieb aber gegen Kaution auf freiem Fuß. 1970 wurde die Sperre aufgehoben, bis dahin erhielt er keine Boxlizenz. Sein Reisepass wurde eingezogen und er musste drei Jahre inaktiv bleiben. In dieser Zeit trat er viel im Fernsehen auf und äußerte sich dort zu gesellschaftspolitischen Fragen. Finanzielle Probleme konnte er dank der Gagen für Fernsehauftritte und Reden in Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen überbrücken, zudem unterstützte ihn sein späterer Gegner Joe Frazier.
Als Muhammad Ali 2016 starb, hielt Michael Lerner die berührendste Traueransprache, die ich je gehört habe. Es lohnt sich diese 8 Minuten auf Youtube anzuschauen. Dabei kann man "Humanity" tanken, um Kraft zu haben für den Kampf für den Frieden.
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