Es wird darum gehen, die Stimmen jener anzuhören, die nie gehört werden.
Milo Rau
Seit über 20 Jahren verwandelt ein unüberschaubarer Bürgerkrieg ein Gebiet von der Größe Westeuropas in eine Hölle auf Erden. Ausgelöst vom ruandischen Genozid 1994, hat der auch als „Dritter Weltkrieg“ bezeichnete Kongokrieg bereits über sechs Millionen Tote gefordert. Viele Beobachter sehen in ihm nicht nur den Kampf um die politische Vorherrschaft in Zentralafrika, sondern zugleich eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlachten im Zeitalter der Globalisierung.
Denn der Grund für den Fortbestand des Krieges sind längst nicht mehr nur ethnische Gegensätze, sondern die für das 21. Jahrhundert überlebenswichtigen Technologierohstoffe. Nirgendwo sonst auf der Welt überlagern sich die globalen Interessen aller großen Nationalökonomien mit lokalen Machtansprüchen, die koloniale Vergangenheit und die postkoloniale Gegenwart exemplarischer als in dieser grauenvollen und unübersichtlich gewordenen Krisenregion. Entscheidet sich hier die zukünftige Ordnung der Weltgemeinschaft?
Gefordert ist ein neues Wertesystem. Das Kongo Tribunal ist ein erster Schritt in diese Richtung.
SWR 2
Das Kongo Tribunal ist ein einzigartiges, transmediales Kunstprojekt vom Schweizer Regisseur und Theaterautor Milo Rau. Es durchleuchtet die Gründe und Hintergründe für den größten und blutigsten Wirtschaftskrieg der Menschheitsgeschichte. 2015 ist das Projekt als Theaterstück gestartet.
Erstaufführung des Stücks war in Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Reale Personen kamen als «Zeugen» der Gewaltverbrechen, welche in dem afrikanischen Land verübt werden, zu Wort. Rechtsverbindlich war das Tribunal nicht. Nach der Aufführung in Bukavu ging dennoch eine Erschütterung durch das Land.
Zwei an Massenverbrechen beteiligte Minister wurden entlassen. Nach dem Motto „Verité et Justice“ (Wahrheit und Gerechtigkeit) wurde das Theater-Tribunal zum Hoffnungsträger für Veränderung in einer Region, die unter einem seit über 20 Jahren andauernden Bürgerkrieg leidet.
Ein Wahnsinnsprojekt! Wo die Politik versagt, hilft nur die Kunst.
Die ZEIT
2017 hat Milo Rau das Kongo Tribunal ins Kino gebracht. Als der Film im Sommer 2017 der kongolesischen Bevölkerung vorgestellt wurde, waren die Reaktionen überwältigend: Tausende Kongolesen waren gekommen, um sich den Film anzusehen. "Dieser Film ist der letzte Hilfeschrei: Erhebt Euch! Worauf wartet ihr!", sagte ein Zuschauer einem der begleitenden Journalisten.
Der Film wurde mit dem Zürcher Filmpreis ausgezeichnet. 2018 folgte eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis. Hier unten findest du den Trailer zum Film.
Am 03.06.2018 findet im Filmhaus am Spittelberg um 20:15 Uhr ein Special Screening mit anschließender Diskussionsrunde statt. Bitte reservier dir unbedingt vorher ein Ticket wegen der begrenzten Teilnehmerzahl: Mail an kassa@filmhaus.at.
Als erstes Kunstprojekt überhaupt soll aus dem "Kongo Tribunal" eine Institution werden. Gemeinsam mit einer Gruppe von kongolesischen und europäischen Juristen, Menschenrechtsaktivisten und Journalisten wird der begonnene Kampf gegen die Straflosigkeit in der Demokratischen Republik Kongo weitergeführt.
Wenig überraschend wird die Durchführung weiterer Kongo Tribunale von der kongolesischen Regierung nicht unterstützt. Sie ist im Pakt mit den Rohstoffkonzernen. Auch westliche Regierungen haben kein Interesse an einer umfassenden Aufarbeitung der Massenverbrechen (mehr als 6 Millionen Tote in 20 Jahren). Die großen Konzerne sind erst recht nicht interessiert, denn sie profitieren enorm von der Ausbeutung dieser Region.
Das Kongo Tribunal will, dass endlich Gerechtigkeit einkehrt und dass die Menschen in diesem paradiesischen Land wieder in Frieden leben können. Wir – GEA, Waldviertler und brennstoff – wollen die geplanten Tribunale unterstützen, weil wir überzeugt sind, dass sie helfen werden, dem Frieden den Weg zu bereiten. Dabei kannst du mithelfen.
Wenn du genau so wie wir dabei helfen möchtest eines der größten Verbrechen seit dem 2. Weltkrieg nicht unter den Teppich zu kehren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Egal, wofür du dich entscheidest, wir sind dir dankbar.
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Das Kongo Tribunal gibt es nicht nur als Kinofilm zu sehen. Eine DVD ist ebenfalls in Planung. Das entsprechende Buch ist bereits im Verbrecher Verlag erschienen. Du kannst es hier kaufen.
GEA, Waldviertler und brennstoff helfen in enger Abstimmung mit den Initiatoren dabei, dass die Kongo Tribunale fortgesetzt werden können. Dafür können wir jede finanzielle Unterstützung gebrauchen. Heini Staudinger persönlich bürgt dafür, dass deine Spende im Sinne des Projekts zielführend eingesetzt wird.
Bitte deklariere deine Spende mit dem Kennwort: Kongo Tribunal
Spendenkonto lautend auf: Heinrich Staudinger für Afrika
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