1. Akt
Karl bringt den Ball ins Rollen

In unserem Wirtshaus hatten wir mit den Köchen ganz einfach Pech. Der eine Koch wurde krank. Der andere ging aus familiären Gründen, der nächste wollte auf Saison und plötzlich standen wir ohne Koch da. Ein 71 jähriger Gast unserer GEA-Akademie wusste von unserer Not und da er sein Leben lang als Koch gearbeitet hatte, bot er uns seine Hilfe an. Karl kam immer, wenn es eng wurde. Eines Tages sagte ich: „Karl, ich bin dir richtig dankbar. Du bist unser Retter in der Not. Da, bitte, nimm's!“ und ich gab ihm 500.- Euro. Er: „kommt gar nicht in Frage“. So viel bräuchte er gar nicht. Zweihundert würden genügen, um seine Spesen zu decken. Daraufhin meinte ich „dann nimm doch die 500. Die 300, die du nicht brauchst, kannst du ja irgendjemanden schenken, der's dringend brauchen kann.“ Da meinte Karl zu mir „mach du das für mich.“ So steckte ich diese drei Hunderter wieder in meinen Sack.

Karl

2.  Akt
Es gibt keinen Weg zum Frieden.
Der Frieden ist der Weg.


Am selben Tag fuhr ich noch nach Linz zu Reiner Steinweg, der zum 150. Geburtstag von Gandhi ein Gandhi Symposium organisierte. Er zeigte mir „Gandhis politische Ethik“, ein Buch, bei dem er als Herausgeber fungierte. Ich fragte ihn, ob ich ihm dieses Buch abkaufen dürfe. Da meinte er, er würde es mir gerne schenken, aber sie seien mit den Kosten für's Symposium so im Minus, dass er mir's nicht schenken könne. Daraufhin griff ich in meinen Hosensack und gab ihm diese 300.- Euro. Da staunte Reiner. Er strahlte übers ganze Gesicht und war dankbar...

Dr Reiner Steinweg

3. Akt
Renate dachte an Aisha,
obwohl sie diese gar nicht kannte.


Zurück im Waldviertel erzählte ich genau diese Geschichte. Da gab mir Renate 300.- Euro, denn sie wusste, dass ich in wenigen Tagen nach Süditalien fahren würde, um dort Flüchtlingslager zu besuchen. Sie meinte, dort würde ich sicher Menschen treffen, die s dringend brauchen könnten. In Süditalien durfte ich bei den Dreharbeiten für den neuen Jesusfilm von Milo Rau dabei sein. Einen Tag nach der Kreuzigung führte mich Ivan Sagnet, im Film ist er der Jesus, durch zwei Flüchtlingslager. Schrecklich. Furchtbar. Nie zuvor sah ich Menschen in so entsetzlicher Not. Durch mafiöse Strukturen werden die Armen im Dreck gehalten und höchst effizient ausgebeutet. "Jesus" zeigte mir Aisha, eine fünfzig, vielleicht sechzigjährige Afrikanerin. Er meinte, Aisha sei die zentrale Figur in diesem Lager. Den Hungernden gibt sie zu essen, den Erschöpften und Traurigen spendet sie Trost. "Sie ist die Seele des Lagers."
Ich griff in meinen Hosensack und gab ihr diese 300.- Euro von Renate. …

Renate

Aisha schreit

Da stieß sie einen Schrei aus, der mir durch Mark und Bein ging. Selbst jetzt, wo ich dran denke, spür ich's.
Nie in ihrem Leben hat ihr jemand 300.- Euro geschenkt.

Aisha

4. Akt
Ich spür “was”
zwischen unseren Händen.


Einige Tage später erzählte ich diese Geschichte bei einem Vortrag in Cham in Bayern. Nach dem Vortrag kam einer zu mir, gab mir die Hand und bedankte sich für den Vortrag, der ihn sehr beeindruckt habe. Ich spürte gleich,
da ist was zwischen unseren Händen. Ich öffnete den Griff und siehe da …
es waren 300.- Euro.

Maria Hilf

5. Akt
Theater - Leben ist kein Theater. Es ist immer ein Empfangen und ein Geben.


Kurz darauf erzählte ich diese drei Geschichten (Gandhi Symposium, Aisha, Vortrag in Cham) im Waldviertler Hoftheater dem Regisseur Hakon Hierzenberger.
Da griff er – ohne zu zögern - in seinen Sack und gab mir 300.- Euro.
Er meinte, ich möge sie dorthin weitergeben, wo s dringend gebraucht würde.

Hakon Hirzenberger

6. Akt
(300+300) x 3 = 1.800
Kreisky verdoppelt & verdreifacht.


In den 70er Jahren gab es immer wieder Not-Situationen, wo die Bevölkerung Spenden sammelte, z.b. für Opfer vom Vietnamkrieg, oder für die Erdbebenopfer in Friaul, ... Die österreichische Regierung unter Bundeskanzler Bruno Kreisky verdoppelte oder verdreifachte dann diesen Spendenbetrag.

Das war noch was. Diesem guten Beispiel bin ich gefolgt und hab 1.800.- Euro ans Casa Sankara geschickt ... schau auf die Rückseite. Dort findest du auch unser Spendenkonto für Afrika.

Bruno Kreisky

7. Akt
Ein Kuvert kommt zu Mama


Vor einger guten Woche läutete bei mir das Telefon. Mama war dran. Sie war ganz aufgeregt, denn eine Frau, die Rosmarie Obermayr, hätte ein Kuvert für mich abgegeben. Ich fragte, was denn drin sei. Mama erwiderte, das Kuvert sei doch für mich, drum habe sie es nicht geöffnet. "Bitte. Mach s doch auf", bat ich sie.

Sie öffnete es und - ahnst du es schon? - drin waren 300.- Euro. Ohne jeden Kommentar. Denn das Ziel war/ist klar: mit diesen 300.- Euro setzt Rosmarie ein Zeichen der Verbundenheit.

Heini Mama

8. Akt
In Freundschaft


Kurz darauf traf ich den Nationalrats-Abgeordneten
Rudi Silvan. Rudi meint richtig, die Partei (alle Parteien?!) müsse den Kontakt zur Zivigesellschaft suchen. Die Politik sei oft abgehoben. Meilenweit entfernt von den Sorgen, Nöten und Sehnsüchten der Menschen. Rudi meinte, ich sei so einer, mit dem die Parteien reden müssten. Er meinte, ich hätte meine Fühler am Puls der Zeit und so redeten wir, - er, seine zwei parlamentarischen MitarbeiterInnen und ich - ziemlich vital miteinander. Zum Abschied meinte Rudi Silvan: "Du, Heini, wart einen Augenblick. Ich hab da noch was für dich". Er griff in seinen Sack und gab mir .... 300.- Euro. Ich kämpfte mit den Tränen und wir verabschiedeten uns in  Freundschaft.

Rudolf Silvan

9. Akt
Die Liebe meines Lebens.


Es ist schon wieder ein Weilchen her, da kam eine ältere Dame zu uns nach Schrems, ins ferne nördliche Waldviertel. Sie kam allein daher. 350 km fuhr sie allein mit dem Auto. Und dann erzählte sie uns den Grund ihrer Reise: Sie hatte eine wunderbare Partnerschaft mit ihrem Mann, doch sei dieser vor 38 Jahren gestorben. Er habe sie vergöttert und dann sagte sie, "er war die Liebe meines Lebens". In den Jahren ihres Glücks habe ihr einen wertvollen Armreifen geschenkt. In all den Jahrzehnten ihrer Witwenschaft sei ihr dieser Armreifen eine kostbare Erinnerung gewesen. Nun aber, sie habe gründlich darüber nachgedacht, brauche sie ihn nicht mehr. Und so entschloss sie sich, dieses Juwel jemanden zu schenken, der/die daraus was Lebendiges macht. Dabei habe sie an mich und an unsere Afrika Projekte gedacht. Nun, was machen wir nun damit? Der kunst-voll gearbeitete, mit Brillianten besetze Armreifen hat seinerzeit ziemlich sicher um die 100.000.- Schilling gekostet. Jetzt geht s aber gar nicht so sehr ums Geld, sondern um die Gabe. Monika Schardmüller hat eine wichtige Erkenntnis gemacht, nämlich, dass es Dinge gibt, die schöner sind als HABEN. In diesem Sinne fänd ich es schön, wenn dieser Armreifen sowas wie ein Wanderpokal der Großzügigkeit würde. Der Armreifen verkörpert einen Wert zwischen 5.000.- und 15.000.- Euro. Diejenige oder derjenige, der einen Betrag in dieser Höhe auf unser Afrika-Konto überweist, soll ihn haben. ... wenn du vorher mit mir reden willst, dann schicke bitte deine Emailadresse, eventuell gleich deine Telefonnummer an afrika@gea.at. Ich werde mich verlässlich bei dir melden.

Monika Schardmueller

Power to the people - Wir unterstützen mit deiner/unserer Großzügigkeit

1. Books for Trees:

die Schulen betreiben Baumschulen. Sie verschenk(t)en unzählige Setzlinge und setz(t)en selber hundertausende Bäume. Es ist eine Freude die Begeisterung der Kinder mitzuerleben. Das Projekt ist so erfolgreich, dass man die vielen Bäume in google earth schon erkennen kann.
Wir unterstützen dieses Projekt seit 4 Jahren. Bis jetzt mit mehr als 200.000.- Euro. Die Saat geht wunderbar auf. Die Bäume wachsen Richtung Himmel und schenken den notwendigen, lebensspenden Schatten auf der Erde. Projektverantwortlich: Millicent Atieno Bungu, Richard Barabara und DI Bernhard Wagenknecht; Bernhard ist Lehrer an der Gartenbauschule Schönbrunn. Er begleitet diese Projekte mit viel Kompetenz und Leidenschaft.


2. Kongo Tribunal

Natürlich können Spenden helfen Not zu lindern. Wo Essen fehlt, hilft Essen. Wenn aber das Essen fehlt, weil der Krieg um die Bodenschätze ewig nicht endet und die Böden vergiftet sind, dann braucht es "etwas", "das" sich um Recht und Gerechtigkeit kümmert. Milo Rau hat mit seinem Kongo Tribunal schon viel bewirkt (zwei Minister mussten zurücktreten), Im Jahr 2020 findet das Kongo Tribunal eine Fortsetzung. Sein Ziel: Recht und Gerechtigkeit und Frieden den Menschen, die dort leben. Bisher haben wir das Kongo Tribunal mit 50.000.- Euro unterstützt. Für's nächste Jahr haben wir weitere 50.000.- Euro versprochen.

Projektverantwortlich: Milo Rau, Eva-Maria Bertschy und Sylvestre Bisimwa, Menschenrechtsanwalt im Kongo. Es gibt keinen, der durch sein Kulturschaffen mehr politische Kraft entfacht als Milo Rau.


3. Gemeinschaftsgärten und Farmprojekte im Süd-Sudan

Es ist schwer vorstellbar und doch ist es so, - in den letzten 60 Jahren herrschte dort 50 Jahre Krieg. Millionen Menschen flüchteten nach Uganda und Äthiopien, Millionen wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land. "Unsere" Farmprojekte und die Gemeinschaftsgärten geben tausenden Menschen Nahrungsmittelsicherheit. Sie helfen, dass sie bleiben können. Im Laufe der letzten Jahre haben wir diese Projekte der Ernährungs-Souveränität mit mehr als 120.000.- Euro unterstützt. Es tut gut zu wissen, dass diese Projekte den Menschen helfen, dass sie bleiben können.

Projektverantwortlich: Henry Gidudu von der Farm in Rumbek, Taban Paride vom Friedensdorf in Kuron, Hans Rauscher (Hans ist - seit mehr als 30 Jahren - immer wieder vor Ort), Dr. Hakim (Agrarwissenschaftler) und Dr. Bertram Gordon Kuol von der großen Farm in Nyerjua.

Das einzig sinnvolle Ziel lautet: Nicht Flüchtlinge bekämpfen, sondern Fluchtursachen.