Der Clown ist ein Teil in uns, der die Welt oft nicht versteht, der immer wieder Dinge macht, die die Welt gern als falsch verurteilt, dem Mißgeschicke passieren, die unsere Gesellschaft gerne belächelt. Der Fehler macht und aus der Rolle fällt. Im Clown können wir uns unser Scheitern, genauso zugestehen und zelebrieren wie den Erfolg und das Gelingen.

Diesen Clown tragen wir in uns. Und ja, wir dürfen ihn auch zeigen. Ihn rauslassen, spüren, erleben. Auf alle Fälle hier bei uns in der GEA Akademie beim Clownseminar mit dem Peter ist er aufs Herzlichste willkommen. Dazu müssen wir ihn aber erst einmal entdecken, was manchmal gar nicht so einfach ist. Und auch Mut erfordert. Denn der Clown ist ehrlich, manchmal ehrlicher als wir selbst und stellt mitunter unser Sein unserem Schein gegenüber. Nicht alle trauen sich deswegen, den Clown aufzuwecken.

Der Clown in uns stellt uns vor die Frage, ob wir das, was wir tun und wie wir uns geben, tun weil es sich so gehört, oder weil es uns entspricht? Oder ob wir so "tun als ob" und im Alltag eine zu starke Maske aufhaben, die uns gar nicht mehr guttut, insbesondere weil wir souveräner erscheinen wollen als wir sind?

Der Clown gibt uns unter anderen auf eine lustvolle Art Einblick hinter diese "Alltagsmaske" und hinterfragt so die Regeln unseres Zusammenlebens. Er gibt uns die Möglichkeit, deren Sinn oder Unsinn zu erleben. Denn oft sind sie wichtig, manchmal aber auch sehr sehr einengend und da verlangt es nach mehr Freiheit. Freiheit, nicht perfekt zu sein. Die Clownerie ist so gesehen eine echte Lebenskunst. Sie erlaubt uns, unsere Gefühle zu zeigen und unseren Impulsen Raum, Aktion und Stimme zu geben.

Wofür braucht es jetzt den Mut? Nun, weil der Clown keine Rolle ist, sondern ein Zustand. Wir zeigen im Clown einen Teil von uns. Ohne Schminke, ohne Verkleidung.  Es verlangt Mut, die eigenen Gefühle zu spüren und zu zeigen; Mut, die eigene Dummheit anzunehmen. Clownerie macht verletzlich und ist befreiend zugleich. Sie kann erleichtern, sie ist wunderschön und kann tief berühren. Und sie macht einfach sauviel Spass – sagt der Peter.

Dabei ist auch die Clownerie nicht regellos. Ganz und gar nicht. Widerspruch? Jo, eh. Wie das Ganze trotzdem funktioniert, kann man nur erfahren. Hier, im Kurs, in der Akademie.

Fast hätten wir's vergessen: Dir neue Seiten in dir zeigen, das kann sie auch noch, die Clownerie, denn, so sagt's der österreichische Aphoristiker Germund Fritzthum:

Hinter der Maske des Clowns verbirgt sich oft ein größerer Künstler, als man geneigt ist zu glauben.
 

Herzlich willkommen, ihr wunderbaren Clowns und all ihr KünstlerInnen – zu (mitunter) sauviel Spass.


Kursleitung

Peter Kaubisch ist freiberuflicher Pädagoge und Trainer in verschiedenen Bereichen. Neben seiner pädagogischen Ausbildung an der Universität Salzburg (Erziehungswissenschaft) hat er verschiedene Aus- und Weiterbildungen in der Clownerie absolviert (Pierre Byland, Locarno, Bruno Zühlke, Freiburg, Lola Monti, Innsbruck, etc.). Er ist der Gründer der Salzburger “Clownfabrik” und verwendet Clownerie sowohl als pädagogische Methode wie auch in straßenkünstlerischen Auftritten („Walk Acts“). Peter kommt aus Laufen a.d. Salzach.