Es ist schon wieder eigene Jahre her, dass ich den Tristan kennengelernt habe. Als ich seinen Garten zum ersten Mal sah, war das für mich wie ein Blick ins Paradies. Für dieses Paradies gibt es einige Ursachen: die Lebendigkeit der Natur, die vielen Lebewesen in seinem Boden, natürlich auch Sonne und Regen und und und … doch ohne jeden Zweifel heißt eine wichtige Ursache: Tristan Toe.

Tristan ist es ein Herzensanliegen sein Wissen weiterzugeben. Er weiß, wie großzügig die Natur ist, und dass sie uns in reichem Maße beschenkt, wenn, ... ja, wenn wir die Gesetze der Natur beachten und achten. In den vergangenen Jahren haben rund zweihundert Leute dieses Seminar mitgemacht. Alle waren begeistert. Einhellig sagen sie: „Tristan ist ein fantastischer Lehrer.“

Tristan nimmt eine Handvoll Erde und betrachtet sie mit aufmerksamen Augen. „Schau, hier sind meine Mitarbeiter.“ Mit großer Begeisterung deutet er auf die Regenwürmer und die unzähligen, winzigen Mikro-Organismen, die hier in emsigem Fleiß ihre Aufgabe verrichten. „Es gibt keine schlechten Böden, nur einen falschen Umgang damit.“ Und unter Umgang versteht er den Umgang mit den Millionen „Mitarbeiterinnen“, die es in jedem Boden gibt, wenn man sie „füttert“ und pflegt.

Eine ganze Garten-Saison hindurch gibt es jeden Monat (April bis Oktober), einen Sonntag, in diesem Paradies-Garten am Wachtberg. Von der Aussaat über die Pflege bis zur Ernte und Verarbeitung bietet das ganze Jahr lebendigen Lernstoff.

Praktiken und Techniken erfahrener Marktgärtner, lebendige Böden, die sowohl in kleinen Gemüsegärten als auch in Gemüsebetrieben umsetzbar sind um ein gesundes Umfeld und geschmackvolle Ernte zu schaffen.

Willst du deinen Boden nachhaltig und produktiv verbessern? 

Deine Erfahrungen der letzten Saison vertiefen oder von einer kleinstrukturierten Landwirtschaft leben oder bist du Gärtner*in, oder willst du dich mit deinem Garten längerfristig weiterentwickeln, neue Blickwinkel, Zugänge und effiziente professionelle, biointensive und Techniken kennenlernen? 

Dann begleiten wir dich gerne mit einer guten Mischung aus Fachwissen, Erfahrung, Beobachtung und Gefühl durch die Saison, damit können neu gelernte Techniken gleich umgesetzt und über die Saison hinweg beobachtet, evaluiert und aufkommende Fragen beantwortet werden.

Wir teilen mit euch die Waldviertler Biosain-Erfahrungen in Hinblick auf folgende Themenbereiche: 

  • Wie und warum sind Betriebskonzept/ Gartenplanung/ Market-Gardening wichtig und hilfreich?
  • Wie und warum schaffen wir Bodengesundheit und Anbau in lebendige Böden?
  • Wie und warum vermehren, selektieren und arbeiten wir mit bio und biodynamischen samenfesten Sorten und ihrer Vielfalt?
  • Wahrnehmnung vom eigenen Gartenkontext und dessen Ökosystem fördern und stärken.
  • Bodenprobe - über die Saison hinweg beobachten wir euren Boden und wie er auf Neuerlerntes reagiert.

Daher bei jedem Workshop ein Spatenprobenstück mitbringen (am besten als ganzes Stück in einem zugedeckten Kübel, damit nichts ungewollt hinein oder rauskommt).
Wir analysieren euren Boden jedes Mal gemeinsam - Humus ist kostbar - deshalb nehmt ihr eure Proben dann auch wieder mit nach Hause, damit auch euer Ökosystem geschützt bleibt.

Einblicke, was uns die Pflanzenwelt noch so alles schenkt (Färber und Textilpflanzen, Tees, Extrakte und Jauchen für Boden und Pflanzen. Beeren und Obstbäume) 

Persönliches Coaching und neue vertiefende Perspektiven deines Projekts durch die Saison.

Fühlt euch angesprochen - ihr, die schon einmal eine Garten-Saison bei Tristan mitgearbeitet, erfahren habt; alljene die neue Ideen für ihren Kleinbetrieb haben möchten, Market Gardener usw.

Für all jene GärtnerInnen, die nicht an allen Terminen Zeit haben, gibt es auch die Möglichkeit, die Termine einzeln zu buchen. Der Kursbeitrag ist dann € 90,- pro Termin.

Tristans Paradies ist etwa eine Stunde von Schrems entfernt: Am Wachtberg 78, 3571 Gars/Thunau am Kamp. Anreisebeschreibung unter biosain.at/


Kursleitung

Wir, Tristan Toé, Jahwezi Graf, die Familie, sowie viele liebe Freund*innen, Freiwillige, Praktikant*innen und nicht zu vergessen all die aktiven Kompostwürmer, Pilze, Bakterien wie auch andere Nützlinge arbeiten gemeinsam im biologischen Gemüsebau am Wachtberg.

Bereits seit 2011 betreiben wir biologischen und vorwiegend händischen Gemüsebau und versorgen zirka 70 Haushalte mit gesundem, hochwertigem und vielfältigem Gemüse. Das zu ermöglichen bedarf eines gesunden und intakten Umfeldes und Ökosystems. Deshalb setzten wir seit Beginn unsere Schwerpunkte auf gesunde Böden, Vielfalt und vitales, samenfestes Gemüse das wir auch weitervermehren.

Tristan Toé hat ein unglaubliches Pflanzenwissen von Afrika mitgebracht. Für ihn sind alle Pflanzen Lebewesen. Sein Gemüse schmeckt anders. Er achtet auf das Saatgut, auf die Ansaat, er füttert den Boden, und Kartoffel setzt er ganz anders als wir - er legt sie in Hohlräume, nicht in den Boden. Die brauchen auch Luft, sagt er.

Tristan kümmert sich  um Tausende Pflanzen und ihre zwei Töchter, die mittlerweile der wichtigste Qualitätsmesser für Toés Gemüse sind: "Schmeckt es den Kindern, ist es gut. Schmeckt es ihnen nicht, gibt es im nächsten Jahr andere Sorten." Oft spricht Toé von seinem Gemüse fast so zärtlich wie von seinen Kindern: Das schlimmste Vergehen an beiden sei es, meint er, sie durch zu viel Hingabe zu verziehen. Sie nicht liebevoll vorzubereiten auf Durststrecken, die zwangsläufig kommen.

Als Tristan  das erste Mal Ackerfurchen in den kargen Boden am Wachtberg zog und die Erde in harten Krümeln unter seinen Fingern bröselte, hätte ihn aber beinahe der Mut verlassen: "Der denkbar schlechteste Boden. Supertrocken, superseicht. Er speichert kein Wasser, der einzige Brunnen liegt 96 Meter tief, und die Humusschicht ist dünner als in einem Blumentopf." Aber weil es das einzige Land war, das er hatte, kniete sich Tristan Toé hin, schaufelte Erde und setzte widerstandsfähige Stecklinge hinein.

Tristan hat einen völlig anderen Umgang mit den Pflanzen. Pflanzen sind Lebewesen, die Respekt verdienen und verlangen. Drum darf auch nicht jede/jeder anpflanzen. Es geht um den Respekt ...

und wie die Pflanze den Respekt erwidert ... das schmeckt man ... davon ist Georg Bacher überzeugt ... nicht nur überzeugt – er hat es in monatelanger Mitarbeit miterlebt.